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quims:workshops [2012/07/20 12:19] – Christa Peter | quims:workshops [2018/08/10 16:28] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 |
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====== Workshops 2012 im Detail ====== | ====== Workshops 2012 im Detail ====== |
| Bei einigen Workshops schien es uns sinnvoll, das Angebot für einen erweiterten Adressatenkreis zu öffnen. Die mit * bezeichneten Berufsgruppen können aber nicht davon ausgehen, dass der Workshop auf ihre spezifischen Fragestellungen eingeht. |
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==== Workshop-Angebote ==== | ===== Workshop-Angebote ==== |
=== A) Anbahnen von Literalität in Kindergarten und Hort === | |
Einführung in die Schriftkultur durch Anbahnen von Literalität: Wie schaffen wir im Alltag des Kindergartens / des Horts und in Spielsettings für alle Kinder Gelegenheiten, mit Schrift, schriftbezogenen Medien und Werkzeugen zu handeln, um so mit den vielfältigen Funktionen von Schrift vertraut zu werden? Wie lässt sich dabei die (zumeist starke) nichtdeutsche Erstsprache einbinden und nutzen?\\ | |
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Ausgangspunkt werden Erfahrungen sein, die im Kieler Modell sprachlicher Frühförderung mit dem Anbahnen von Biliteralität gemacht wurden. Anhand von Beispielen (Produkte, Prozessabläufe) aus diesem Modell sollen mit Hilfe von Dokumenten, Bildern und Videosequenzen Einblicke vermittelt und erörtert werden. Vor diesem Hintergrund sollen die Teilnehmenden am Workshop anschließend in Kleingruppen eigene Vorstellungen für ihre Praxis entwickeln und sie später in der Großgruppe vorstellen und mit den anderen Teilnehmenden diskutieren. \\ | ==== A) Anbahnen von Literalität in Kindergarten und Hort ==== |
| Einführung in die Schriftkultur durch Anbahnen von Literalität: Wie schaffen wir im Alltag des Kindergartens / des Horts und in Spielsettings für alle Kinder Gelegenheiten, mit Schrift, schriftbezogenen Medien und Werkzeugen zu handeln, um so mit den vielfältigen Funktionen von Schrift vertraut zu werden? Wie lässt sich dabei die (zumeist starke) nichtdeutsche Erstsprache einbinden und nutzen? |
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//Ernst Apeltauer | Ausgangspunkt werden Erfahrungen sein, die im Kieler Modell sprachlicher Frühförderung mit dem Anbahnen von Biliteralität gemacht wurden. Anhand von Beispielen (Produkte, Prozessabläufe) aus diesem Modell sollen mit Hilfe von Dokumenten, Bildern und Videosequenzen Einblicke vermittelt und erörtert werden. Vor diesem Hintergrund sollen die Teilnehmenden am Workshop anschließend in Kleingruppen eigene Vorstellungen für ihre Praxis entwickeln und sie später in der Großgruppe vorstellen und mit den anderen Teilnehmenden diskutieren. |
Prof. Dr., war bis Oktober 2011 Direktor der Abteilung Deutsch als fremde Sprache (Zweit- und Fremdsprache) an der Universität Flensburg // | |
KG/GSt, Hortleiterinnen, DaZ*, HSK* | |
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=== B) Vier- bis achtjährige Kinder erwerben bildungssprachliche Register === | //**Ernst Apeltauer**, Prof. Dr., war bis Oktober 2011 Direktor der Abteilung Deutsch als fremde Sprache (Zweit- und Fremdsprache) an der Universität Flensburg // |
Sprachhandlungen wie Berichten, Erzählen, Erklären, Instruieren oder Argumentieren müssen gelernt werden. Wie fördern wir in der Eingangsstufe diese wichtigen Grundlagen des Lesens und Schreibens sowie des schulischen Lernens in allen Fächern?\\ | |
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Junge Kinder produzieren schon früh spontan kurze Erklärungen, sie argumentieren, teilen ihre Erlebnisse mit oder erzählen Geschichten. In schulischen Lernsituationen sind diese vielfältigen Sprachhandlungen besonders wichtig. Sie werden aber oft vorausgesetzt und nicht gezielt vermittelt. Das gilt auch für schulspezifische Interaktionsformen zwischen der Lehrperson und dem Klassenkollektiv (zum Beispiel im Kreisgespräch) oder zwischen Kindern untereinander (zum Beispiel bei Gruppenarbeiten). Wir erwarten von den Kindern, dass sie in solchen Situationen ruhig zuhören, etwas wiederholen, aber auch von ihren Erlebnissen berichten oder eigene Standpunkte ausdrücken und begründen können, ohne den Erwerb dieser Fähigkeiten bewusst zu unterstützen.\\ | KG/GSt, Hortleiter/innen, DaZ*, HSK* |
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| ==== B) Vier- bis achtjährige Kinder erwerben bildungssprachliche Register === |
| Sprachhandlungen wie Berichten, Erzählen, Erklären, Instruieren oder Argumentieren müssen gelernt werden. Wie fördern wir in der Eingangsstufe diese wichtigen Grundlagen des Lesens und Schreibens sowie des schulischen Lernens in allen Fächern? |
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| Junge Kinder produzieren schon früh spontan kurze Erklärungen, sie argumentieren, teilen ihre Erlebnisse mit oder erzählen Geschichten. In schulischen Lernsituationen sind diese vielfältigen Sprachhandlungen besonders wichtig. Sie werden aber oft vorausgesetzt und nicht gezielt vermittelt. Das gilt auch für schulspezifische Interaktionsformen zwischen der Lehrperson und dem Klassenkollektiv (zum Beispiel im Kreisgespräch) oder zwischen Kindern untereinander (zum Beispiel bei Gruppenarbeiten). Wir erwarten von den Kindern, dass sie in solchen Situationen ruhig zuhören, etwas wiederholen, aber auch von ihren Erlebnissen berichten oder eigene Standpunkte ausdrücken und begründen können, ohne den Erwerb dieser Fähigkeiten bewusst zu unterstützen. |
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In diesem Workshop geht es hauptsächlich um folgende Fragen: | In diesem Workshop geht es hauptsächlich um folgende Fragen: |
- Wie inszenieren Lehrpersonen Sprachhandlungen wie Erzählen, Erklären, Argumentieren oder Instruieren in unterschiedlichen Situationen? Wie unterstützen sie die Kinder dabei, solche Formate zu benützen, aber auch zu reflektieren und zu erwerben? Wie können solche Sprachhandlungen für das frühe Schreiben (und damit auch für das Lesenlernen) genutzt werden? | - Wie inszenieren Lehrpersonen Sprachhandlungen wie Erzählen, Erklären, Argumentieren oder Instruieren in unterschiedlichen Situationen? Wie unterstützen sie die Kinder dabei, solche Formate zu benützen, aber auch zu reflektieren und zu erwerben? Wie können solche Sprachhandlungen für das frühe Schreiben (und damit auch für das Lesenlernen) genutzt werden? |
- Wie lassen sich schulische Interaktionsformen in unterschiedlichen Lernsituationen thematisieren und vermitteln?\\ | - Wie lassen sich schulische Interaktionsformen in unterschiedlichen Lernsituationen thematisieren und vermitteln? |
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Diese Fragen werden auf der Grundlage von Praxiserfahrungen, Klassenbeobachtungen und Forschungsergebnissen bearbeitet. Der Workshop basiert auf den langjährigen Erfahrungen im Kanton Genf zu diesem Thema. Er findet in deutscher Sprache statt. Die Beispiele der Kinder sind auf Französisch, was aber keine vertieften Sprachkenntnisse voraussetzt.\\ | Diese Fragen werden auf der Grundlage von Praxiserfahrungen, Klassenbeobachtungen und Forschungsergebnissen bearbeitet. Der Workshop basiert auf den langjährigen Erfahrungen im Kanton Genf zu diesem Thema. Er findet in deutscher Sprache statt. Die Beispiele der Kinder sind auf Französisch, was aber keine vertieften Sprachkenntnisse voraussetzt. |
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//Thérèse Thévenaz-Christen | //**Thérèse Thévenaz-Christen**, Dr., Lehrerin (vier- bis achtjährige Kinder), Dozentin und Forscherin an der Universität Genf// |
Dr., Lehrerin (vier- bis achtjährige Kinder), Dozentin und Forscherin an der Universität Genf | |
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KG/GSt, USt, DaZ*, HSK* | KG/GSt, USt, DaZ*, HSK* |
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=== C) Schreiben lernen durch Diktieren === | ==== C) Schreiben lernen durch Diktieren === |
Kinder können Autoren sein, bevor sie überhaupt selbstständig schreiben können. Gibt man ihnen die Gelegenheit, einer erwachsenen Skriptorin eigene Texte zu diktieren, können sie Erfahrungen mit der konzeptionellen Seite des Schreibens machen – auch ohne das Handwerk des Schreibens selbst zu beherrschen. Dabei verändern sie ihre Sprechweise (z. B. langsames, gedehntes und silbisches Sprechen, Ausgliedern von Wörtern) und werden so auch auf Sprache als Gegenstand aufmerksam – eine wichtige Voraussetzung für den Schriftspracherwerb. Damit Kinder mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen einen Zugang zum Schreiben finden können, ist die Gestaltung der Diktiersituation, insbesondere das Verhalten des erwachsenen Schreibers, entscheidend (für die schreibdidaktische Konzeption vgl. den Workshop von Dehn/Schüler). Anhand von Tondokumenten soll im Workshop gezeigt werden, wie Kinder die Diktiersituation für frühe Zugänge zu Schriftlichkeit nutzen. Zugleich gilt es | Kinder können Autoren sein, bevor sie überhaupt selbstständig schreiben können. Gibt man ihnen die Gelegenheit, einer erwachsenen Skriptorin eigene Texte zu diktieren, können sie Erfahrungen mit der konzeptionellen Seite des Schreibens machen – auch ohne das Handwerk des Schreibens selbst zu beherrschen. Dabei verändern sie ihre Sprechweise (z. B. langsames, gedehntes und silbisches Sprechen, Ausgliedern von Wörtern) und werden so auch auf Sprache als Gegenstand aufmerksam – eine wichtige Voraussetzung für den Schriftspracherwerb. Damit Kinder mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen einen Zugang zum Schreiben finden können, ist die Gestaltung der Diktiersituation, insbesondere das Verhalten des erwachsenen Schreibers, entscheidend (für die schreibdidaktische Konzeption vgl. den Workshop von Dehn/Schüler). Anhand von Tondokumenten soll im Workshop gezeigt werden, wie Kinder die Diktiersituation für frühe Zugänge zu Schriftlichkeit nutzen. Zugleich gilt es |
beispielhaft zu erarbeiten, was der Skriptor in der Diktiersituation beachten kann, um Kinder in ihrer ‚Haltung des Schreibens‘ zu unterstützen. | beispielhaft zu erarbeiten, was der Skriptor in der Diktiersituation beachten kann, um Kinder in ihrer ‚Haltung des Schreibens‘ zu unterstützen. |
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//Daniela Merklinger | //**Daniela Merklinger**, Prof. Dr., bis 2007 Lehrerin an Hamburger Schulen, seit 2011 Professorin für Grundschulpädagogik an der Universität Koblenz-Landau, Schwerpunkt Sprache// |
Prof. Dr., bis 2007 Lehrerin an Hamburger Schulen, seit 2011 Professorin für Grundschulpädagogik an der Universität Koblenz-Landau, Schwerpunkt Sprache | |
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KG/GSt, USt, DaZ*, HSK*, IF* | KG/GSt, USt, DaZ*, HSK*, IF* |
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=== D) Mit Portfolio in offenen Unterrichtsformen lernen === | ==== D) Die Lese-Hör-Kiste als Brücke zum Buch – mit Hörmedien die Schriftlichkeit anbahnen === |
Das Portfolio ist heute in vielen Bildungseinrichtungen bekannt und z. T. auch in deren Arbeit eingeführt. Es gibt aber dennoch viel Unsicherheit darüber, welche Formen des Portfolios jeweils geeignet sind und wie es für die Unterrichtsgestaltung und die Leistungsbewertung genutzt werden kann. In diesem Workshop werden Grundgedanken der Portfolioarbeit praxisbezogen dargestellt. Zudem wird gezeigt, wie mit Portfolios offene Unterrichtsformen ertragreich gestaltet und gesteuert werden können und produktiv mit heterogenen Schülergruppen gearbeitet wird. Insbesondere werden die Konzepte des Projektportfolios (für alle Stufen) und des Berufswahl- und Bewerbungsportfolios dargestellt. (Je nach Anmeldungslage wird aber der Schwerpunkt auf der betreffenden Stufe gesetzt.) Die Teilnehmenden werden dann einen Entwurf für den Einsatz von Portfolios im eigenen Unterricht ausarbeiten, der gemeinsam und vom Workshopleiter beraten wird.\\ | Kinder an Bücher und an Schriftlichkeit heranzuführen, ist eine der wichtigsten Aufgaben früher Bildungsinstitutionen. Für Kinder im Kindergarten und in der Grundstufe besteht ein Weg darin, dass sie Bücher in Kombination mit dem jeweiligen Hörspiel nutzen. Das dafür in Hamburg entwickelte Konzept von Lese-Hör-Kisten wird im Workshop konkret dargestellt, insbesondere wie die Hörspielrezeption auch schriftfern aufgewachsene Kinder zur Beschäftigung mit Büchern anregen und ihnen spezifische und eigenständige Zugänge zu Literatur und zu Schriftlichkeit eröffnen kann. Die Teilnehmenden des Workshops befassen sich zudem damit, wie Kinder Erwachsenen einen Text zur gehörten Geschichte diktieren. (Dies wird im Workshop von Daniela Merklinger vertieft.) Anhand von Ton- und Filmaufnahmen arbeiten sie heraus und diskutieren, welche Lernpotenziale dieses Diktieren zu gehörten Geschichten bietet, auch für Kinder, die unsicher in (Hoch-)Deutsch sind, und wie die Lehrperson als Skriptorin dies in der Diktiersituation unterstützen kann. |
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| //**Petra Hüttis-Graff**, Prof. Dr., Deutschdidaktikerin an der Universität Hamburg, mit dem Schwerpunkt Primarstufe// |
| KG/GSt, USt (1. und 2. Kl.), DaZ, HSK*, IF* |
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| ==== E) Literale Förderung mit digitalen interaktiven Medien === |
| „Cool, heute durfte ich auf dem iPad eine Geschichte weiterschreiben und sie dann meinen Kollegen vortragen!“ Alle Forschung zeigt, dass die Arbeit mit digitalen Medien motivierend auf Schüler/innen wirkt. Worin besteht das Potenzial dieser digitalen interaktiven Medien für den Lese- und Schreibunterricht? Und wie kann mit dieser Motivationsbasis gewinnbringend in multikulturellen Schulen gearbeitet werden?\\ |
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| Im Workshop werden Bilderbuch- und Kinder/Jugendbuch-Apps fürs iPad, digitale Hör-, Lese- und Schreibangebote und weitere auf dem Markt erhältliche interaktive Medien vorgestellt. Die Teilnehmer/innen erhalten Gelegenheit, einzelne Anwendungen selber auszuprobieren und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. |
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| //**Christine Tresch**, lic. phil. I, Fachfrau für Kinder- und Jugendmedien, Leiterin Abteilung Literale Förderung am Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM// |
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| //**Kathrin Amrein**, Lehrerin, Bibliothekarin, Projektleiterin Abteilung Literale Förderung am Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM// |
| KG/GSt, USt, MSt, DaZ*, HSK* |
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| ==== F) Schreibförderung mit Aufträgen aus dem Lehrmittel HOPPLA 3 und HOPPLA 4 für Kinder der Unterstufe === |
| Ein guter Text zeichnet sich durch einen klaren Aufbau und durch einen differenzierten Wortschatz aus. Wichtig sind aber auch die kleinen Wörter, die Sätze und Textteile verbinden. Wenn Kinder Texte schreiben, dann mangelt es in der Regel sowohl an der Textkohärenz als auch am differenzierten Wortschatz. |
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| Im Workshop werden prototypische Schreibaufträge aus den Lehrmitteln HOPPLA 3 und 4 vorgestellt, die alle Kinder dazu anleiten, bessere Texte zu schreiben. Die Schreibaufträge zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Kinder sowohl auf der Ebene der Textstrukturierung als auch bei der Auswahl der adäquaten Formulierungen unterstützen. Dank dieser Schreibaufträge entsprechen die realisierten Texte zunehmend den Kriterien der Schriftlichkeit und die Kinder entwickeln die für den Schulerfolg unabdingbare Textkompetenz. |
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| Im Workshop werden zudem auch Kindertexte diskutiert, die zeigen, wie eine heterogene Schülerschaft auf diese Art von Schreibaufträgen reagiert. |
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| //**Susanne Peter**, Mitautorin des Lehrmittels „HOPPLA – Deutsch für mehrsprachige Kindergruppen“, DaZ-Lehrerin // |
| USt, DaZ, IF |
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| ==== G) Schreibförderung in allen Fächern === |
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| Nirgendwo gibt es eine so große Zahl von Schreibanlässen, die bewältigt werden müssen, wie in den Sachfächern. Mehr noch! Die dort anfallenden Schreibaufgaben sind, anders als die oftmals eher künstlich anmutenden Schreibaufgaben im Deutschunterricht, in einen nützlichen und authentischen Zusammenhang eingebettet. Während im Deutschunterricht häufig zum Selbstzweck geschrieben wird, hat das Schreiben in den Sachfächern vergleichsweise bedeutsame Funktionen und bekommt dadurch für die Schüler einen Sinn. Geschrieben wird dort, weil das Schreiben das Lernen erleichtert oder gar erst ermöglicht: um etwas zu dokumentieren (Versuchsprotokolle im naturwissenschaftlichen Unterricht), um das (Fach-)Wissen zu erweitern (Materialsammlung und Auswertung für ein Referat/ eine Präsentation) oder um den eigenen Lernprozess zu reflektieren (Lerntagebuch und Arbeitsportfolio). |
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| Gerade deshalb wäre es nicht nur unklug, das Schreibenlernen ausschließlich in die Verantwortung des Deutschunterrichts zu geben; es wäre geradezu unverzeihlich und mit Sicherheit eine der größten verpassten Lernchancen für sprachliches und literales Lernen. |
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| Ziel des Workshops ist es, aufzuzeigen, wie diese Chancen – insbesondere im Hinblick auf unsere heterogene Schülerschaft – im Unterricht auf vielfältige Weise genutzt werden können. |
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| //**Jasmin Merz-Grötsch**, Prof. Dr., Professorin für Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik an der PH Schwäbisch Gmünd// |
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| USt, MSt, OSt |
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| ==== H) Schreiben als Textverstehen === |
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| Im Zentrum unserer schreibdidaktischen Konzeption steht die Aufgabe. Schreiben zu Geschichten („Lüge und Wahrheit“), zu Bild („Wanderer über dem Nebelmeer“) und Bilderbuch („Nisse“) bedeutet, dass die Schüler/innen ihren je individuellen Zugriff (kulturell, sprachlich, kognitiv, emotional) aufs Papier bringen und sich darüber austauschen – auch als „Arbeit am Text“. Wir möchten mit den Teilnehmenden an diesem Workshop die Bedingungen dafür, dass Kinder eigene Deutungsmuster entwickeln und formulieren können, besprechen. Formen heterogener Lernentwicklung stellen wir anhand der Texte von Kindern aus der 1.–4. Klasse der Primarstufe vor. Die Texte stammen aus einer Hamburger Klasse, in der 50% der Kinder einen Migrationshintergrund haben. Das Gelungene in den Blick zu nehmen, setzt eine Haltung voraus, die darauf verzichtet, dass alle etwas Bestimmtes erbringen: Schreibaufgaben sollten „ergebnisoffen“ in der konkreten Lernsituation, aber „ergebnisorientiert“ in der didaktischen Konzeptionierung (Pohl/Steinhoff) sein. |
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//Felix Winter, Dr., dipl. Psych., Erziehungswissenschafter, Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik der Universität Zürich// | //**Mechthild Dehn**, Prof. i.R. Dr., Lehrerin, seit 1978 Universitätsprofessorin für Erziehungswissenschaft/Didaktik der deutschen Sprache und Literatur// |
Alle Lehrpersonen (ohne KG) | |
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=== E) Kinder aus sogenannt bildungsfernen Familien – was heisst dies für einen lernwirksamen Unterricht? === | //**Lis Schüler**, Lehrerin, seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg// |
Die soziale Herkunft ist bekanntlich für den Bildungserfolg entscheidend. Deshalb befasst sich dieser Workshop damit, wie sich bei einem Individuum das Gesellschaftliche auf sein Lernen auswirkt. Hilfreich ist dabei das Konzept des Habitus von Pierre Bourdieu. Darunter versteht der französische Soziologe die Werte und Normen, die ein Individuum aufgrund seiner Sozialisation verinnerlicht. Dabei bilden diese ein System von Dispositionen, die das Denken, Wahrnehmen und Handeln prägen – immer abhängig vom sozialen Milieu. Beispielsweise zeichnet sich ein typischer Lernhabitus der Oberschicht dadurch aus, dass der/die Lernende selbstsicher ist, auf seinen oder ihren Lernerfolg vertraut und eine unverkrampfte, kritisch-intellektuelle Haltung einnimmt.\\ | USt, (MSt) DaZ*, HSK*, IF* |
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Diese soziale Dimension des Lernens ist für die Bildungsforschung und die Schulpraxis häufig ein blinder Fleck. Gerade in QUIMS-Schulen mit vielen Kindern aus sogenannt bildungsfernen Familien hat sie aber eine entscheidende Bedeutung. In diesem Workshop befassen wir uns damit, welche Konsequenzen sie für einen lernwirksamen Unterricht in der Volksschule haben könnte. Ausgangspunkt sind dabei Interviews mit Studierenden einer Pädagogischen Hochschule, die die Referentin für ein Forschungsprojekt gemacht hat. Der Workshop bietet keine fertigen Rezepte für die Praxis. Er richtet sich an Teilnehmende, die sich für eine bildungssoziologische Betrachtungsweise von Lernprozessen interessieren und die diese diskutieren und besser verstehen wollen.\\ | |
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//Petra Hild, lic. phil. I, Dozentin an der PHZH// | ==== J) Das Klassentagebuch === |
Alle Lehrpersonen, SL, Hortleiter/innen, Schulbehörden | |
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=== F) Begabtenförderung durch Schulentwicklung === | Das Klassentagebuch ist ein Ritual, das täglich seinen Platz im Klassenunterricht hat. Damit arbeiten wir an Zielen der Textkohärenz, des Satzbaus, der Wortwahl etc. Als Nebenprodukt üben sich die Kinder in der Auftrittskompetenz, im Vorlesen vor Publikum und im Geben und Nehmen von Feedback. |
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Familien werden manchmal trotz hohen Potenzialen nicht als überdurchschnittlich begabt erkannt und selten gefördert. Ihre Begabungen fallen aus unterschiedlichen Gründen nicht auf. Oft verfügt die jeweilige Lernorganisation auch nicht über entsprechende Förderansätze für die sogenannten „twice exceptional“, – diejenigen Lernenden, die einerseits Defizite aufweisen und andererseits über Potenziale zu Hochleistungen verfügen.\\ | |
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Im Workshop werden Möglichkeiten zum Erkennen auch verdeckter und unerwarteter Begabungen aufgezeigt. Darüber hinaus geht es um die Diskussion konkreter Möglichkeiten zur individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Hochbegabungen innerhalb speziell heterogener Klassen. Der Blick auf gelungene Schulentwicklungen (auch international) kann Anregungen und Impulse zum Erweitern der eigenen Praxis geben. | Im ersten Teil des Workshops wird dieses Ritual vorgestellt. Dabei werden konkrete Beispiele aus der Unterstufe gezeigt, die auch die Wirksamkeit dieser Art von Schreibförderung sichtbar machen. |
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//Victor Müller-Oppliger, Prof., Studienleiter Master Integrative Begabungs- und Begabtenförderung; Dozent für Päd. Psychologie und Didaktik an der Pädagogischen Hochschule FHNW// | Im zweiten Teil steht der Austausch unter den Teilnehmenden im Vordergrund. Ausgehend von Zielen, an denen zurzeit in ihren Klassen gearbeitet wird, wird das Modell angepasst und ergänzt. Wir gehen auch der Frage nach, ob und wie es für andere Textsorten genutzt werden kann. Ziel ist es, dass man am Ende ein fertiges Modell mitnimmt, das schon am nächsten Tag in der eigenen Klasse eingesetzt werden kann. |
Alle Lehrpersonen | |
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=== G) Offener Unterricht in multikulturellen Klassen – Möglichkeiten und Grenzen === | //**Katharina García**, Primarlehrerin an der Schule Gubel in Zürich, Erwachsenenbildnerin// |
| USt, MSt |
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Ein offener Unterricht fördert und fordert sowohl die Eigeninitiative wie das selbstgesteuerte Lernen – beides Kompetenzen, die in der westlichen Erziehung einen hohen Stellenwert besitzen. In QUIMS-Schulen hat es jedoch viele Kinder, die diese Kompetenzen nicht schon im Elternhaus erwerben. Für ihre Lehrpersonen besteht eine Herausforderung deshalb darin, auch diese zu einem selbständigen Arbeiten hinzuführen.\\ | |
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Das sinnentnehmende Lesen hat in offenen Unterrichtsformen grosse Bedeutung. Auch hier unterscheidet sich die Ausgangslage der QUIMS-Schulen von anderen Schulen. Denn viele mehrsprachige Kinder müssen besonders üben, damit sie nicht bloss mechanisch lesen.\\ | ==== K) An Texten arbeiten – Schreibkonferenzen und andere Methoden zur kooperativen Textüberarbeitung === |
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Ausgehend von diesen zwei Aspekten diskutieren wir in diesem Workshop Möglichkeiten und Grenzen des offenen Unterrichts und tauschen Erfahrungen aus. Wir präsentieren und besprechen konkrete Tipps und praxisbezogene Beispiele für die Arbeit in heterogenen Klassen. | Ein zentraler Aspekt von Schreibkompetenz ist die Fähigkeit, einzelne Textstellen, Abschnitte oder den ganzen Text in Bezug auf das Schreibziel zu überarbeiten. Dieser Schritt ist inhaltlich ausgerichtet und setzt voraus, dass man sich in die Position der möglichen Lesenden zu versetzen vermag. Für diesen anspruchsvollen Prozess empfehlen sich kooperative Lernsituationen wie beispielsweise die Schreibkonferenz, in der Gesprächspartnerinnen und –partner mit fremdem Blick auf den Text schauen und Rückmeldungen geben. |
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//Felix Singer, Primarlehrer//\\ | Im Anschluss an die inhaltliche Überarbeitung wird der Fokus auf Wortschreibung, Wortformen, Satzbau und Zeichensetzung gerichtet. Auch dieser Überarbeitungsschritt kann kooperativ angelegt werden und soll auf die individuellen Fähigkeiten ausgerichtet sein. |
//Selin Öndül, lic. phil. I, Mitarbeiterin kantonales QUIMS-Team// | |
USt, HSK, DaZ, IF/SHP | |
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=== H) Individualisierung: mehr als nur Unterrichtsorganisation === | Ziel des Workshops ist, dass sich die Teilnehmenden der Bedeutung der Fähigkeit zur Textüberarbeitung bewusst sind, verschiedene Methoden zur planvollen Überarbeitung von Texten kennen und diese gezielt einsetzen können. |
In Klassen mit vielen Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Schichten ist die Individualisierung eine grosse Herausforderung. Die Abwehr dagegen wird oft mit der Angst begründet, dass mit der Öffnung des Unterrichts die Übersicht über die Schüleraktivitäten verloren ginge und damit die disziplinarischen Probleme zunähmen. Es ist auch unverkennbar, dass Schulen wie diejenigen in Bürglen, Alterswilen oder auf dem Beatenberg, die als Musterbeispiele für den individualisierenden Unterricht gelten, über mehrere Jahre einen sehr grossen Einsatz leisteten, bis sie die Qualität erreichten, um die wir sie heute beneiden.\\ | |
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Wir möchten am Beispiel unserer Oberstufenschule in der Stadt Zürich zeigen, wie wir den Unterricht in kleinen Schritten, sozusagen mit Mikrointerventionen, auf eine lustvolle Weise zunehmend individualisieren, ohne das instruktionsorientierte Lernen vollständig aufzugeben. Die hohen Erwartungen an Lernziele und Unterrichtsformen setzen voraus, dass die Jugendlichen über entsprechende Werkzeuge und Arbeitstechniken verfügen. In einem ersten Schritt müssen solche Basiskompetenzen definiert und im Fachunterricht vermittelt werden. Es müssen Aufgaben gestellt werden, die das Erlernen, Erproben und Üben dieser Kompetenzen herausfordern. Wir lassen z.B. Schülerinnen und Schüler Wissen recherchieren, die Wege ihres Lernens dokumentieren und ihre Resultate präsentieren. Im Workshop zeigen wir, wie solche Aufgaben aussehen können, und stellen einige Produkte aus unserer Schule vor. | |
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//Andreas Baumann, Schulleiter, Mitautor des Lehrplans Sprache (Zürich) und des Lehrmittels „Sprachwelt Deutsch“//\\ | //**Stephan Nänny**, Dozent an der PH Thurgau, Mitautor „Die Sprachstarken“ 2–9// |
//Chantal Keller, Lehrerin Sek A, QUIMS-Beauftragte// | USt, MSt, Ost, HSK*, DaZ |
Alle Lehrpersonen (ohne KG) | |
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=== J) Individualisieren und Differenzieren – konkrete Unterrichtspraxis === | |
Ein Unterricht, der zum Ziel hat, allen Schülerinnen und Schülern individuelle Lernerfolge zu ermöglichen, muss individualisiert bzw. binnendifferenziert werden. Darüber sind sich alle einig. Doch was heisst das konkret? Und vor allem: wie können wir im Unterricht konkret individualisieren und differenzieren?\\ | |
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In diesem Workshop werden verschiedene Aspekte eines individualisierenden Unterrichts vorgestellt:\\ | ==== L) In die Schreiblehre gehen – zur direkten Vermittlung von Schreibstrategien === |
- Differenzierung der Aufgabenschwierigkeit und des Übungspensums\\ | |
- individuelle Lernwege, Lerntempi, Hilfestellungen und Fehleranalysen\\ | |
- differenzierte Rückmeldungen\\ | |
- verschiedene Bezugsnormen.\\ | |
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Anhand von lernzielorientierten, niveaudifferenzierten Themenplänen wird eine Möglichkeit zur praktischen Umsetzung aufgezeigt. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse und des Erfahrungsaustauschs soll der eigene Unterricht reflektiert und sollen individuelle Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gesucht und diskutiert werden.\\ | Schreiben kostet so viel mentale Energie wie Schachspielen. Und weil es so viele kognitive Ressourcen verbraucht, ist es sinnvoll und nötig, das Schreiben gezielt zu fördern und ausreichend üben zu lassen. Im Workshop wird ein Förderansatz vorgestellt, der sich in diversen Studien mit einer sehr heterogenen Schülerschaft nachweislich bewährt hat und zu den effektivsten Maßnahmen der Schreibförderung überhaupt zählt. Es handelt sich um ein Programm, das Lernende zum selbstregulierten Schreiben verhilft. Dieses Programm funktioniert im Kern wie eine Handwerkslehre mit Schreibmeistern und -lehrlingen. So wie im Handwerk die Fähigkeiten vom Meister auf den Lehrling übertragen werden können, lassen sich im Unterricht Strategien vermitteln und erlernen. Im praxisnahen Workshop steht diese Form der direkten Vermittlung nebst den Denkblättern als wichtige Unterstützung im Vordergrund. |
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//Marianne Walt, lic. phil., Lehrerin, Lehrbeauftragte der Hochschule für Heilpädagogik Zürich, mit Schwerpunkt "Pädagogik bei Schulschwierigkeiten"// | //**Maik Philipp**, Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Zentrum Lesen// |
Alle Lehrpersonen | MSt, OSt |
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=== K) Im Fach „Mensch und Umwelt“ kooperativ und multiperspektivisch unterrichten: das Beispiel „Industrialisierung“ === | ==== M) Digitale Medien zur Sprach- und Schreibförderung einsetzen === |
Vorgestellt wird das Kooperationsprojekt einer Regelklassen- und einer DaZ-Lehrperson, das zu Lernen auf mehreren Ebenen, in mehreren Fächern und in mehreren Sprachen führte. Ziel war es, dass die Schülerinnen und Schüler die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz im Vergleich mit derjenigen in ihrem Herkunftsland besser verstanden. Dabei wurden die familiären Wurzeln und die Erfahrungen der Jugendlichen einbezogen. Die Ergebnisse des Projekts waren eine Dokumentation und der Austausch von Erkenntnissen aufgrund von Referaten und Fotoberichten.\\ | |
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Anhand von Beispielen aus dem Projekt werden folgende Fragen beantwortet:\\ | Schüler/innen, die Deutsch als Zweitsprache lernen, brauchen vor allem Unterstützung beim Auf- und Ausbau von Wortschatz und Textkompetenz. Die Lehrperson kann diese Unterstützung mit dem richtigen Einsatz von digitalen Hilfsmitteln verstärken. Sie kann die Motivation und die Neugierde der Schüler/innen beim Gebrauch von digitalen Medien optimal für Lehr- und Lernprozesse beim Sprachhandeln, beim Sprachtraining und bei der Sprachreflexion steuern und nutzen. |
- Wie kann die Zweitsprachdidaktik in den Unterricht an mehrsprachigen Klassen integriert werden?\\ | |
- Wie kann ein Sachthema sprachlich aufgearbeitet werden, damit möglichst alle ein- und mehrsprachigen Lernenden davon profitieren?\\ | |
- Welche Voraussetzungen verbessern die Zusammenarbeit beim Teamteaching zwischen den Lehrpersonen der Regelklasse und des Deutschen als Zweitsprache?\\ | |
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//Véronique Pfeiffer, Lehrerin Sek B/DaZ//\\ | Die Referentin erläutert den Einsatz von digitalen Medien im Sprachunterricht und stellt Erfahrungen aus Schulen vor. Die Teilnehmenden können Unterrichtsideen anhand von verschiedenen Plattformen und Lernumgebungen selber erproben. |
//Karin Solenthaler, lic. phil. I, Personalberaterin, Reallehrerin in Wohlen (AG)// | |
MSt, OSt, DaZ, HSK, SL | |
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=== L) Deutsch in Niveaugruppen – unter welchen Bedingungen ist das eine Antwort auf die sprachliche Heterogenität im Klassenzimmer? === | Nicht zuletzt beschäftigt sich der Workshop mit der Frage, wie die Lehrperson wichtige Bezüge zur Lebenswelt der Schüler/innen schaffen kann, da die Kinder und Jugendlichen den digitalen Medien in der Freizeit einen grossen Stellenwert einräumen und allgemein in der Freizeit mehr schreiben, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. |
Die Primarschulgemeinde Kreuzlingen geht seit 2001 auf neue Weise mit der sprachlichen Heterogenität ihrer Schülerschaft um. Entgegen des vorherrschenden Trends zur Integration wird während zwei von sechs Wochenstunden in den 4. bis 6. Klassen Deutsch in sogenannten Niveaugruppen unterrichtet. Die heterogene Stammklasse wird somit zeitweilig aufgehoben.\\ | |
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Das Projekt wird begleitet von einer Forschung unter dem Titel „Deutschunterricht an multikulturellen Schulen (DIMS)“. Ziel dieser Evaluationsstudie ist es, Prozesse und Wirkungen des Gruppenunterrichts an den Projektschulen zu reflektieren und zu optimieren. Inzwischen wurden die Deutschleistungen der Kinder und die Praxis des Unterrichts ein erstes Mal erhoben.\\ | //**Saskia Waibel**, lic. phil. I, Dozentin Deutsch/DaZ und Medienbildung an der PH Zürich// |
| MSt, OSt, DaZ*, HSK* |
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Auf Grundlage dieser Ergebnisse diskutieren wir im Workshop, wie sich der Unterricht mit der gesamten Klasse vom Unterricht in Niveaugruppen unterscheidet. Wir fragen danach, wie die Schülerinnen und Schüler den Unterricht akzeptieren und emotional erleben. Zusammen mit einer Lehrperson aus Kreuzlingen erörtern wir Erfahrungen aus der Praxis. Schliesslich stellen wir den Niveauunterricht in den Kontext der Diskussion um integrative und separative Förderung und besprechen seine Chancen, Risiken und Gelingensbedingungen.\\ | |
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//Jeannette Wick, lic. phil., wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschung, Pädagogische Hochschule Thurgau//\\ | ==== N) Schreibe, damit ich dich höre! – Schreiben auf Deutsch und in den Herkunftssprachen: Mehrsprachigkeitsprojekte im Regelunterricht=== |
//Annemarie Müller, Lehrerin (Mittelstufe) Schulzentrum Wehrli, Kreuzlingen// | |
USt, MSt, DaZ, SL, IF/SHP | |
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=== M) Jetzt auch noch den DaZ-Unterricht in den Regelunterricht integrieren?! === | Die Sprachenvielfalt in einer Klasse stellt ein grosses Potenzial dar. Die Nutzung dieses Potenzials muss nicht kompliziert sein: Oft lässt sich ein Thema, das ohnehin im Unterricht behandelt wird, ohne allzu grossen Aufwand zu einem kleineren oder grösseren Mehrsprachigkeitsprojekt ausbauen. Dabei erhalten Texte eine tragende Rolle, die von den Schülerinnen und Schülern auf Deutsch und in den Herkunftssprachen geschrieben und im Unterricht verwendet werden. Die Lernenden sollen erfahren, dass ihnen ihre Texte Gehör verschaffen. |
Manche mögen das Wort „integrieren“ nicht mehr hören – und doch: Wenn der DaZ-Aufbauunterricht mit dem Regelunterricht koordiniert wird, haben alle Lernenden grössere Erfolgschancen. Aber was ist überhaupt gemeint mit „den DaZ-Unterricht integrieren“?\\ | |
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In diesem Workshop geht es um Fragen der Organisation, der Lernformen und der Didaktik: Wie lässt sich der DaZ-Unterricht integrieren, ohne dass die DaZ-Lernenden zu kurz kommen? Was nützt allen Lernenden? Wie kann mit vertretbarem Zeitaufwand geplant werden? Für welche Arbeiten werden die gemeinsamen Unterrichtsstunden genutzt?\\ | Im Workshop werden wichtige Aspekte der Schreibförderung beleuchtet und in Bezug zu schreiborientierten Mehrsprachigkeitsprojekten gesetzt. Es werden unterrichtspraktische Beispiele vorgestellt und Hinweise zur Planung mehrsprachiger Projekte gegeben. Die Beispiele stammen aus der Mittelstufe und sind auf die Oberstufe übertragbar. Im letzten Teil des Workshops haben die Teilnehmenden Gelegenheit, Fragen zu diskutieren und sich auszutauschen. |
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Im Workshop werden drei Beispiele einer Zusammenarbeit vorgestellt: einen Text schreiben, einen Text lesen, einen Vortrag halten. Primarstufe, 2.–5. Klasse.\\ | //**Sibylle Matthijs**, Zürich, ehem. Lehrerin und Schulleiterin// |
| IF, DaZ, MSt, OSt, HSK |
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//Susanne Peter, DaZ-Lehrerin, Autorin des Lehrmittels „HOPPLA“// | |
USt, MSt, DaZ | |
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=== N) DaZ, IF und IS im Kindergarten – Lernformen und Organisationsweisen für einen inklusiven Unterricht === | ==== O) Gezielte Schreibförderung durch eine gezielte Korrektur – Wie kann ich als Lehrperson Texte sinnvoll und selektiv korrigieren, so dass die Schüler/innen ihre Schreibfertigkeiten optimal erweitern? === |
Als Folge des neuen Volksschulgesetzes werden die Massnahmen für Deutsch als Zweitsprache (DaZ), die Integrative Förderung (IF) und die Integrierte Sonderschulung (IS) in den Regelunterricht integriert. Diese Veränderungen bilden für die Kindergartenstufe einerseits Herausforderungen, bieten aber andererseits neue Möglichkeiten. In diesem Workshop befassen wir uns damit, wie sich ein inklusiver Ansatz auf die Zusammenarbeit der beteiligten Lehrpersonen und auf die Unterrichtsgestaltung auswirkt. Im Einzelnen behandeln wir folgende Fragen:\\ | |
- Inwiefern verändern sich durch das Teamteaching die traditionellen Rollen der Kindergärtnerin, der DaZ-Lehrerin und der Heilpädagogin?\\ | |
- Welche altersgerechten Lehrformen und Organisationsstrukturen bieten sich an und ermöglichen einen inklusiven und besonders lernwirksamen Unterricht?\\ | |
- Wie können die beteiligten Lehrpersonen innerhalb und ausserhalb des Unterrichts erfolgreich zusammenarbeiten?\\ | |
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//Maja Beutler, Kindergartenlehrperson, Autorin des Lehrmittels „Lesen durch Schreiben im Kindergarten und in der Grund / Basisstufe“// | In diesem Workshop gehen wir der Frage nach, wie eine Lehrperson mit Hilfe einer Rückmeldung auf einen geschriebenen Text (gemeinhin Korrektur) dazu beitragen kann, dass sich die Schreibkompetenzen der Schreiberin/des Schreibers vergrössern. Dabei diskutieren wir mögliche Formen und Ziele der Rückmeldung und versuchen zu eruieren, was eigentlich einen guten Text ausmacht, wie man Qualitäten und Defizite von Texten erkennen und beschreiben kann. Schliesslich wenden wir uns der Frage zu, mit welchen Nachfolgeaktivitäten (gemeinhin Verbesserung) ein Fortschritt in den Schreibleistungen ermöglicht werden kann. |
KG, DaZ, IF/SHP, HSK | |
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=== O) Sprachprofile in der Praxis: ein fächerübergreifendes Instrument zur Sprachförderung === | Die Teilnehmenden am Workshop erhalten theoretische Inputs und es werden ihnen verschiedene Hilfsmittel präsentiert. Im praktischen Teil analysieren und diskutieren wir einerseits gemeinsam authentische Texte von Schülern und Schülerinnen (wir bitten die Teilnehmenden, unkorrigierte Texte aus ihrer Klasse mitzunehmen). Andererseits überlegen wir, welche didaktischen Folgerungen sich aus der Analyse ergeben. |
Die Sprachprofile sind ein fächerübergreifendes, lehrmittelunabhängiges Instrument zur Unterrichtsvorbereitung. Das Instrument wurde vom Kollegium der Schule Limmat C zusammen mit einem externen Fachdidaktiker in einem längeren Prozess erarbeitet und erprobt. Es bietet die Möglichkeit, die Sprache in allen Fächern konsequent zu fördern. Darüber hinaus beschreibt es die Arbeitstechniken, die die Kinder anwenden sollen. Auf diese Weise entsteht von der Grundstufe bis zum Ende der 6. Klasse ein Kontinuum der gezielten Förderung, die sowohl die sprachliche Entwicklung wie die entsprechenden Arbeitstechniken betrifft.\\ | |
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Im Workshop werden die Sprachprofile der Unter- und Mittelstufe vorgestellt. Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie die Sprachprofile im Unterricht angewandt werden können und welche Erfahrungen die Schule Limmat C damit gemacht hat.\\ | //**Claudio Consani**, lic. phil., DaF-Dozent, Projektleiter „Schreibförderung“, Institut für Interkulturelle Kommunikation, Sprachenzentrum der Universität und der ETH Zürich// |
| MSt, OSt, HSK*, DaZ |
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//Talila Oliel, Primarlehrerin// | |
USt, MSt, DaZ, IF/SHP | |
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==== Workshops zur Entwicklung des Unterrichts ==== | ==== P) Scaffolding auf der Primarstufe: Wie wir als Lehrpersonen wirksam den Schreibprozess unterstützen können === |
| Unsere Schüler/innen sollen zunehmend Verantwortung für ihr eigenes Schreiben entwickeln. In diesem Sinne sollen sie lernen, über die Planung und Steuerung ihres Textschaffens Entscheidungen zu treffen, die der Schreibaufgabe angemessen sind. Als Lehrpersonen können wir ihren individuellen Schreibprozess mit didaktischen Mitteln unterstützen, z.B. mit profilierten Schreibaufgaben, Anleitungen zur Gestaltung des Prozesses oder mit Schreibtechniken. Wir können in den Phasen des Ideenfindens, des Formulierens und des Überarbeitens für unsere Schüler/innen „Gerüstbauende“ im Sinne des „Scaffolding“ sein. Dies wird im Workshop anhand von konkreten Beispielen aus modernen Sprachlehrmitteln gezeigt.\\ |
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=== P) Kollegiales Unterrichtscoaching – ein Instrument zur kooperativen Optimierung des eigenen Unterrichts === | //**Sabine Kutzelmann**, lic. theol., Dozentin für Fachdidaktik Deutsch an der PHZ Luzern// |
Kollegiales Unterrichtscoaching ist eine neue Form der schulinternen Weiterbildung, mit der Lehrpersonen gezielt ihr eigenes Unterrichten optimieren. Bei diesem Ansatz lernen die Lehrpersonen sowohl voneinander wie auch von externen Fachleuten. Im Zentrum stehen dabei das Lernen der Schülerinnen und Schü-ler und das unterrichtsbezogene Handlungsrepertoire der Lehrperson. | USt, MSt, HSK*, IF*, DaZ |
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Beim Kollegialen Unterrichtscoaching arbeiten zwei Lehrpersonen zusammen. Die Erweiterung zum | ==== Q) Scaffolding auf der Sekundarstufe: Wie wir als Lehrpersonen wirksam den Schreibprozess unterstützen können === |
herkömmlichen kollegialen Unterrichtsbesuch besteht insbesondere darin, dass die Lehrpersonen ihren | |
Unterricht gemeinsam planen, durchführen und reflek-tieren, wobei sie sich an Leitfragen orientieren. Die Lehrpersonen coachen sich abwechslungsweise im Hinblick auf spezifische Entwicklungsschwerpunkte der Schule – beispielsweise hinsichtlich der Leseförderung in heterogenen Klassen. Idealerweise | |
erproben und reflektieren sie dabei neues oder alter-natives Unterrichtshandeln. Im Workshop vermitteln wir die Grundzüge des Kollegialen Unterrichtscoachings und diskutieren diese vor dem Hintergrund weiterer Ansätze zur Unterrichtsentwicklung. Zudem berichten wir von praktischen Erfahrungen aus einer Schule, die bereits mit diesem Modell arbeitet. \\ | |
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//Annelies Kreis, lic. phil. I, Dozentin und Forscherin an der Pädagogischen Hochschule Thurgau//\\ | Kernstück des Workshops sind Schreibaufträge zu wichtigen Textsorten für Lernende der Sekundarstufe I. Ergänzt werden diese Aufträge durch Mustertexte, kommentierte Schülertexte und Fördermaterial. Berücksichtigt werden hauptsächlich die Bedürfnisse der so genannten „schwachen Schreiber und Schreiberinnen“. Laut Einschätzung der Praxis und Theorie fehlt es diesen an der Fähigkeit, „Texte schreiben zu können“. Das Angebot zielt darum auf die spezifische Förderung von Textroutinen, Textbausteinen und auf den Aufbau von Textmusterwissen. |
//Margrit Unholz, Primarlehrerin, Schulleiterin der Volksschulgemeinde Bichelsee-Balterswil (KG, PS, Sek)// | |
Alle Lehrpersonen, SL, Schulbehörden | |
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=== Q) Unterricht gemeinsam entwickeln – wie gelingt das? === | //**Jeanina Miskovic**, Dozentin für Literalität an der PH Zürich// |
Den eigenen Unterricht allein weiterzuentwickeln, ist schwierig. Wirkliche Verbesserungen erreicht man in der Regel fast nur in der Zusammenarbeit mit anderen. Indem man den eigenen Unterricht gemeinsam reflektiert und ihn für fremde Blicke öffnet, erweitert sich die eigene Professionalität. Eine enge Kooperation ist aber häufig ungewohnt. Stolpersteine tauchen auf, die man mit geeigneten Schritten umgehen kann. | |
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Dieser Workshop geht von den konkreten Bedingungen aus, unter denen die Teilnehmenden an ihrer Schule arbeiten. Vielleicht unterrichtet eine Lehrperson bereits im Teamteaching oder sie ist Mitglied eines Unterrichtsteams. Vielleicht existieren in ihrer Schule Teams, die sich regelmässig mit pädagogischen Themen befassen. Vielleicht unterrichtet die Teilnehmerin bisher aber auch isoliert und für sich allein. | OSt, DaZ*, HSK* |
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Die individuellen Situationen aufgreifend, befassen wir uns in diesem Workshop damit, wie wir den eigenen Unterricht gemeinsam mit anderen weiterentwickeln können. Wir behandeln Fragen wie: Welche Arbeitsorganisationen erweisen sich als sinnvoll und zeit-effizient? Wie gehen wir mit unterschiedlichen Standpunkten um? Wie gelangen wir zu Arbeitsweisen, bei denen wir nicht nur Materialien austauschen, sondern den Unterricht selbst weiterentwickeln? Wir wenden einige Methoden der gemeinsamen Unterrichts-entwicklung direkt an und diskutieren konkrete Umsetzungen in die eigene Praxis.\\ | |
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//Therese Halfhide, lic. phil. I, Dozentin PHZH, Supervisorin / Coach in Organisationen, Weiterbildnerin zum Teamteaching// | ==== R) Fehler verbessern, um aus ihnen zu lernen (Primarstufe)=== |
Alle Lehrpersonen, SL | |
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=== R) Die Unterrichtsentwicklung an meiner Schule erfolgreich steuern – die Rolle der Schulleitung und der QUIMS-Beauftragten=== | Verbessern durch Vergleichen heisst die Methode, die im Workshop vorgestellt wird. Die Methode berücksichtigt nicht nur Fehler bei den Satzbauplänen, den Fällen und Konjugationen, den Zeiten, der Wortwahl und der Rechtschreibung. Vielmehr bietet sie auch eine reichhaltige Palette von Indikatoren, mit denen die Textkompetenz gezielt gefördert werden kann. Sie soll den Schülerinnen und Schülern auf diese Weise ermöglichen, die Verbesserung nicht als mühsames Ritual, sondern als befriedigenden Lernprozess zu erleben. |
QUIMS trägt wesentlich dazu bei, im Schulkollegium pädagogische Themen ins Zentrum der Zusammen-arbeit zu rücken und damit auch die Gestaltung des Unterrichts. Diesen Unterricht so weiterzuentwickeln, dass alle Schülerinnen und Schüler optimal lernen können, wird zu einer gemeinsamen Herausforderung. Dazu bilden sich in Schulen Q-Teams, Jahrgangs-teams, Fachteams oder pädagogische Arbeitsgrup-pen. Diese Zusammenarbeit zu steuern, zu fördern und zu fordern, obliegt der Schulleitung. Es gehört auch zu deren Aufgabe, die Arbeiten zu QUIMS so zu organisieren, dass sie sich in die übrigen Umset-zungsmassnahmen des neuen Volksschulgesetzes einfügen und das eigene Kollegium nicht überfordern. Unterstützung erhält die Schulleitung dabei durch die QUIMS-Beauftragten und häufig auch durch ein schul-internes QUIMS-Team bzw. eine Steuergruppe. | |
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Der Workshop geht mit einem systemischen Blick der Frage nach, wie Schulleitung und QUIMS-Beauftragte die Unterrichtentwicklung fördern können. Welche Rollen und Aufgaben übernehmen dabei die Leitungen, welche die Beauftragten? Welches sind die Gelingensbedingungen, Chancen und Risiken? Was lernen wir von erfolgreichen Praxisbeispielen?\\ | Nachdem die Teilnehmenden des Workshops das Vorgehen kennengelernt habt, wenden sie es auf einen Schülertext an und arbeiten dabei verschiedene fördernde Aspekte heraus (formative Beurteilung). Anschliessend bewerten sie denselben Text wiederum kriterienorientiert (summative Beurteilung). |
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//Peter Baumann, Schulleiter Schule Hergiswil (NW), Schulberater// | //**Marianne Sigg**, lic. phil., Dozentin an der PH Zürich, Leiterin von CAS-Lehrgängen DaZ// |
SL, QUIMS-Beauftragte, Schulbehörden | |
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=== S) In Teams einen altersgemischten Unterricht entwickeln === | USt/MSt (3.–5. Kl.), IF, DaZ, HSK* |
Die Schule Birmenstorf (AG) zeichnet sich durch eine integrative Grundhaltung und durch eine gezielte Zusammenarbeit aller Beteiligten aus. Die Abteilungen („Klassen“) aller Stufen – vom Kindergarten bis zur Oberstufe – sind altersgemischt zusammengesetzt. Die Lehrpersonen der einzelnen Stufen arbeiten in Unterrichtsteams zusammen. Diese Organisationsform bringt nicht nur pädagogische Vorteile. Auch der Unterricht und die professionellen Kompetenzen der Lehrpersonen entwickeln sich kontinuierlich weiter. | |
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In diesem Workshop erfahren die Teilnehmenden, wie diese Strukturen eingeführt wurden, wie die Unterrichtsteams organisiert sind, welche Erfahrungen gemacht wurden und welche Punkte es zu beachten gilt. Wir werden auch Zeit haben für Diskussion, Fragen und Beiträge der Teilnehmenden.\\ | |
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//Stefan Künzi-Birchmeier, Schulleiter Schule Birmenstorf (AG), Reallehrer// | ==== S) Fehler verbessern, um Regeln oder Arbeitstechniken zu aktivieren (6. Primarklasse, Oberstufe) === |
Alle Lehrpersonen, SL, Schulbehörden | |
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=== T) Mit einem Lern- und Forschungsatelier differenzierend unterrichten – ein Erfahrungsbericht aus der Schule Kügeliloo === | Dieser Workshop befasst sich mit einer Korrekturmethode, die Regelwissen oder Arbeitstechniken aktiviert. Auf diese Weise fördern wir Schüler/innen, die vorgängig im Unterricht die entsprechenden Regeln und Arbeitstechniken erarbeitet und angewendet haben. Die Korrektur besteht darin, dass die Lehrperson differenziert angibt, welches Problem bezogen auf die Grammatik oder auf die Textkompetenz vorliegt. Beispielsweise kodiert sie einen Fallfehler mit „D“ für Deklination, die Nichtbenützung von Pronomen mit „Pro“. Dies erlaubt es den Schülern und Schülerinnen, während der Verbesserungsphase das bereits Erworbene immer wieder zu üben. |
//Quand on quitte l’école, peu importe qu’on ne sache rien, si seulement on a envie d’apprendre. (Paul Leautaud)//\\ | |
Wir suchten nach geeigneten Möglichkeiten, die unterschiedlichen Begabungen und Neigungen unsere Schul- und Kindergartenkinder zu fördern und damit deren Lernfreude aufrechtzuerhalten. Nach dem Besuch in einem Lernatelier in Rorschach entwickelten wir ein eigenes, an unsere Schule angepasstes Lern und Forschungsatelier. Was gilt es bei einem solchen Vorhaben zu bedenken? Wie kann man vorgehen? Welche bestehenden Werkstätten und Methoden | |
können eingebaut werden? (Individuelle Interessenforschungs-Methode, Begabungen erkennen, Interessenfragebogen, Compad-Material u.v.m.) Wie kann konkret in einem Lernatelier gearbeitet werden? Die Teilnehmenden können selbst Materialien ausprobieren und von unseren Erfahrungen hören.\\ | |
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//Bernadette Stadler, Schulleiterin//\\ | Nachdem die Teilnehmenden des Workshops das Vorgehen kennengelernt habt, wenden sie es auf einen Schülertext an und arbeiten dabei verschiedene förderliche Aspekte heraus (formative Beurteilung). Anschliessend beurteilen und bewerten sie denselben Text wiederum kriterienorientiert (summative Beurteilung). |
//Danièle Traeber, Primarlehrerin, Mitinitiantin des Lern- und Forschungsateliers Kügeliloo// | |
KG, USt, MSt, HSK, DaZ, IF/SHP | |
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=== U) Wie kann der Hort das schulische Lernen der Kinder unterstützen? === | Zum Schluss diskutieren wir Vor- und Nachteile dieses Vorgehens. Dabei geht es vor allem auch darum, die Erfahrungen der Teilnehmenden mit ihren eigenen Korrektursystemen einzubeziehen. |
In diesem Workshop stellen wir vor, wie ein Hort, der zu einer QUIMS-Schule gehört, zum Schwerpunkt Lernförderung arbeitet. Wir diskutieren die Möglichkeiten und Grenzen des Hortes, bei der schulischen Lernförderung mitzuwirken. | |
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Als Hortleiterinnen im Kreis 4 der Stadt Zürich ist es für uns wichtig, den Kindern einen klaren Rahmen, eine Struktur und Sicherheit zu geben. Wenn wir ihnen Elemente unserer Gesellschaft vermitteln, begegnen wir ihren eigenen Lebenswelten offen und respektvoll. Es ist uns wichtig, dass sich die Kinder selbstbestimmt betätigen können und sie Raum bekommen für ein kreatives Spiel und die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit. Sie lernen: „Meine Freiheit hört da auf, wo die des anderen beschnitten wird.“ Wir fördern nach Möglichkeit die individuellen Fähigkeiten der Kinder und ihre sozialen Kompetenzen im Umgang miteinander, zum Beispiel in Konfliktsituationen. In einem ersten Teil des Workshops stellen wir unsere Arbeit vor. | //**Marianne Sigg**, lic. phil., Dozentin an der PH Zürich, Leiterin von CAS-Lehrgängen DaZ// |
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In QUIMS-Schulen übernehmen die Horte sehr wichtige Aufgaben, welche in anderen Schulen entweder der Familie oder der Schule zugeordnet werden. Dies wirft Fragen auf, die wir – immer mit Fokus auf QUIMS-Horte – in einem zweiten Teil des Workshops diskutieren:\\ | MSt (6. Kl.), OSt, IF, DaZ, HSK* |
- Was heisst familienergänzend?\\ | |
- Wie geschieht Lernförderung im Hortalltag?\\ | |
- Welche Rolle übernimmt der Hort bei der Aufgabenhilfe?\\ | |
- Wie lassen sich Hort, Schule (inkl. Kindergarten) und Eltern vernetzen?\\ | |
- Ist das Sein, „Verdauen“ und Regenerieren nur zu Hause und im Hort oder auch in der Schule möglich und sinnvoll?\\ | |
- Kann man Mindeststandards dazu definieren, was die QUIMS-Horte leisten sollen?\\ | |
- Welche Unterstützung seitens der Schule ist für eine gute Hortarbeit nötig?\\ | |
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//Verena M. Bärfuss, Kindergärtnerin, Hortleiterin, Körper- und Bewegungstherapeutin, Voice Dialogue Beraterin//\\ | |
//Rebecca Schneider, lic. phil. I, Sonderpädagogin, Hortleiterin// | |
KG, USt, MSt, HSK, SL, Hortleiter/innen | |