Phasenplanung «Fernlernen»
Der Aufbau des Fernlernen kann in fünf Phasen unterteilt werden. Ihre Staffelung hängt von der konkreten Situation der Schule ab. Je nach Grösse, Kompetenzen und technischen Voraussetzungen sind die Schulen in unterschiedlichen Phasen. Dies ist kein Problem. Für die Schulen und alle Beteiligten ist es wichtig, dass sie die umgesetzten Schritte analysieren und Anpassungen im Sinne von Optimierungen von Abläufen und Kommunikation mit allen Beteiligten vornehmen. Diese Ausführungen sollen die Schulen dabei unterstützen.
Elemente des Fernlernens sind auch für den kombinierten Unterricht zu Hause und in der Schule sowie bei einem vollständigen Präsenzunterricht nutzbar. Bei diesem kombinierten Unterricht findet zu Hause dasSelbstlernen ohne Lernbegleitung statt .
Phase 1: Vorarbeiten
- Die Schule stellt eine Liste der wichtigsten persönlichen Arbeitsmaterialien der Schülerinnen und Schüler pro Zyklus zusammen (Bsp. Zirkel, Taschenrechner, persönliches Tablet mit Ladekabel etc.) und stellt sicher, dass die SuS diese gestaffelt abholen, falls sie sie noch nicht zu Hause haben.
- Die Schule klärt ab, welche SuS über WLAN-Zugang zu Hause verfügen. Sie stellt sicher, dass eine möglichst komplette Liste aller Mailadressen der Erziehungsberechtigten besteht, um darüber Informationen bezüglich Massnahmen, Unterricht und Unterrichtsmaterialien zu verschicken.
- Der Pädagogische ICT-Support erarbeitet (PICTS) mit der Schulleitung eine Zusammenstellung, welche Tools an der Schule für den Fernunterricht genutzt werden. Falls noch eine Weiterbildung dazu notwendig ist, werden bestehende Tutorials (z. B. Youtube) via Link zur Verfügung gestellt oder adhoc Einführungen geplant.
Phase 2: Start Fernlernphase analog
- Die Schulgebäude bleiben geöffnet. Möglich ist – unter Einhaltung der Hygienevorschriften und den Regeln für «Social Distancing» –, dass Lehrpersonen an den Schulen arbeiten. Sie bereiten gemeinsam den Fernunterricht vor, stellen dem Schulteam die Vorbereitungen digital zur Verfügung und unterstützen sich gegenseitig bei der technischen Umsetzung.
- Die erstellten Unterrichtsmaterialien nutzen vorwiegend analoge Elemente und werden wo möglich durch digitale Elemente ergänzt.
- Die Lehrperson stellt den Lernenden Materialien via Mail/Messenger und diejenigen Familien ohne Mail per Post/Weibeldienst zur Verfügung. Dazu gehören Arbeitspläne, Lösungen oder die Möglichkeit zum Einreichen der Unterlagen per Mail/Post (inkl. frankiertem Rückantwortcouvert).
- Das Lehrerteam baut zusammen mit der Schulleitung und dem Pädagogischen ICT-Support die digitale Fernlernumgebung auf. Ein Dokument „Fernunterricht“ enthält Hinweise bezüglich den Bereichen „asynchrone Unterrichtsmethoden“ (Vermittlung, Aktivierung, Betreuung) und „synchrone Unterrichtsmethoden“. Zum digitalen Fernunterricht finden sich im Youtube-Kanal von Philipp Wampfler (Uni Zürich) konkrete Hinweise zur Umsetzung.
- Die digitale Fernlernumgebung setzt eine gewisse technische Ausstattung voraus. Für erste Schritte von Videokonferenzen reichen meistens die eingebauten Mikrofone und Kameras der Geräte.
Phase 3: Fernlernphase mit digitalen Elementen
- Die analoge Fernlernphase 2 wird weitergeführt und ergänzt mit ersten digitalen Elementen. Die Eltern und Schülerinnen und Schüler werden an die neue Arbeitsweise herangeführt.
- Je nach Schulstufe wird auch für den weiteren Verlauf des Fernlernens vorwiegend auf analoge Elemente gesetzt (Kindergarten und die Unterstufe).
- Ein konkreter Vorschlag für den Start mit dem digitalen Zusammenarbeiten ist der Aufbau der digitalen Kommunikation. Damit werden die Schülerinnen und Schüler wieder in ihrer gewohnten Klasse eingebunden. Es besteht auch die Möglichkeit, gemeinsam Pause zu machen und sich dabei im virtuellen Raum zu treffen. Pausen und Spiele beim Fernlernen.
- Die Nutzung der gewählten Lernplattform der Schule wird gestartet. Falls keine Lernplattform an einer Schule zur Verfügung steht, können die Materialien der bestehenden Plattformen genutzt werden. Zudem stellt die Fachstelle Bildung und ICT einen Wiki-Raum zur Verfügung, welcher die Ablage von Dateien, Aufgabenübersichten und ein Forum enthält.
Phase 4: Fernlernphase digital organisiert
- Die kombinierte digitale und analoge Fernlernphasen ergänzen sich immer besser.
- Die synchrone und asynchrone (Zusammen-)Arbeit und Kommunikation wird immer den neuen Gegebenheiten angepasst.
- Die Organisation des Unterrichts mit der Klasse und den einzelnen Schülerinnen und Schülern wird mehrheitlich über ein digitales Tool abgewickelt (Bsp. Microsoft Teams, Moodle als Lernmanagementsystem etc.).
- Die Kommunikation zwischen den Lernenden und zur Lehrperson ist digital und kann Sprache und Bild enthalten.
Phase 5: Vom Fernlernen zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts
- Die Rückkehr ins Schulhaus unter Einhaltung des Schutz-und Hygeniekonzeptes ermöglicht es nun, das Erlebte zu thematisieren und vor allem die gemeinschaftsbildenden Elemente und persönlichen Kontakte zu pflegen. Gleichzeitig arbeiten die Schülerinnen und Schüler weiterhin einen grossen Teil der Zeit selbständig zu Hause weiter (Selbstlernzeit ohne Lernbegleitung).
- Die Schülerinnen und Schüler haben unterschiedliche Lernstände. Lehrpersonen und Fachpersonen unterstützen sie in der Aufarbeitung dieser Lücken. Die verschiedenen digitalen digitale Plattformen können als Ergänzung weiter gebraucht werden.
- Die mit der Klasse aufgebauten und bewährten digitalen Elemente aus dem Fernunterricht (z.B. digitale Ablage von Dokumenten, Videodokumentation des Kompetenzerwerbs etc.) werden auch im Präsenzunterricht unter Berücksichtigung der Datenschutzvorgaben eingebaut. Exemplarische Umsetzungsbeispiele zur Mathematik sind unter eDidaktik zu finden.