Erfahrungen mit Moodle aus didaktischer Sicht
In diesem Bereich stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
- wie wird Moodle im Bildungsprozess eingesetzt?
- welche Fächer, Inhalte werden abgedeckt?
- wie sind die Erfahrungen der Lernenden?
- wie sind die Erfahrungen der Lehrenden?
Kantonsschule Im Lee Winterthur (KLW)
- Allen Fächern steht ein Bereich zur Verfügung, darin jeder LP ein Unterbereich.
- Es gibt keinen systematischen Einsatz, moodle dient als weiteres Medium, das in den Unterricht eingebettet werden kann.
- Die Lernenden nutzen die Plattform, sofern sie müssen oder genügend Anreiz haben (z.B. für Musterlösungen, Lektionen, Quiz…). Es gab und gibt Bedenken, dass von nun an nichts mehr kopiert abgegeben wird und die Sch. alles selber ausdrucken müssen. Viele Lernende empfinden moodle auch als Kontrollinstrument und sehen sich in Ihrer Komfortzone eingeschränkt (man muss mit moodle ja auxh mehr tun !)
- Die Einführung war trotz Pannen ein Erfolg. Es haben sich in verschiedensten Fachschaften „Keimzellen“ gebildet. Andere LP wiederum setzen moodle gar nicht ein. Die Verfügbarkeit von Tutorial-Filmen hat sich bewährt, ebenso die moodle-Sprechstunden.
KV Zürich Business School (KVZBS)
- Alle Lehrpersonen können einen Bereich anfordern, in welchem sie selbst beliebig viele Kurse eröffnen können. Alle diese Kurse greifen auf einen persönlichen Materialordner, welcher frei strukturiert werden kann. Auch die Fachschaften nutzen vermehrt moodle-Kurse zum gemeinsamen Dateien-Austausch. Diesen Frühling werden erstmals flächendeckend die Ausbildungseinheiten aller betroffenen Klassen über moodle abgewickelt.
- Es werden fast alle Fächer abgedeckt. Mit dem momentanen „Generationenwechsel“ im Lehrkörper steigt die Anzahl User stetig.
- Die Lernenden nutzen die Plattform je nach den zur Verfügung gestellten Inhalten und Aktivitäten sehr unterschiedlich. Bei den Aktivitäten wie z.B. Aufträgen sind Anreizsystem (z.B. Creditpoints mit Notenwirkung) von Vorteil. Formative Tests mit Selbstkontrolle werden von den Lernenden sehr gut zur Prüfungsvorbereitung genutzt.
- Wenn die relativ hohen Einstiegshürden der Lehrenden (Medienkompetenz?!) einmal gemeistert sind, möchten die meisten Lehrpersonen die Plattform nicht mehr missen. Im Moment dient moodle vielen zur strukturierten Unterrichtsvorbereitung, als Navigationsinstrument im Unterricht (Materialien, Links, Video-/Audio-Quellen etc.) und erst zaghaft zur Initierung von medienunterstützten Unterrichtsszenarien. Dies mag daran liegen, dass nur die IKA-Lehrpersonen dauernd in Computerräumen sind. Für Sprach-, Wirtschafts- und ander Lehrpersonen ist der Einsatz im Unterricht noch zu umständlich (Reservierung von Informatik-Zimmer, Notebookwagen etc.). Deshalb werden die Aktivitäts-Module nur im Rahmen des Hausaufgabenbereiches oder in speziellen Projekten (z.B. Ausbildungseinheiten) eingesetzt. Sobald wir ein offenes WLAN in der Schule haben, wird sich das Einsatzpotential von moodle gewaltig erhöhen: Die Lernenden können dann Ihre eigenen Geräte (Notebooks, Netbooks und Smartphones) nutzen. Im 2010 wird dies vorerst einmal in den Begegnungszonen des Schulhauses (Mall, Gänge, Mensa etc.) möglich sein. Eine innovative Veränderung unserer Lernkultur (Handlungsorientierung, kooperative und kompetenzorientierte Lernprozesse u.a.) mit moodle ist mit einem neuen ICT-Projekt „Kompetenzorientiertes Lernen und Lehren mit ICT und neuen Medien“ im Herbst 2009 lanciert worden.
Berufsschule Rüti (BSR)
- Allen Klassen und allen Lehrpersonen steht das Nutzen der Lernplattform offen. Schwerpunkt ist das Nutzen der Plattform für die ICT-bezogenen Lernaktivitäten im Netz. Insbesondere mit Einbezug von Anwendungen wie etherpad, Google-Docs oder Mindmeister ist Moodle in der Funktion als Drehscheibe ausserordentlich hilfreich.
- Es werden vorwiegend die Fächer ABU, Gesellschaft, Deutsch und Wirtschaft abgedeckt.
- Die Plattform stösst auf eine breit abgestützte Akzeptanz. Für Unterstützung im Unterricht stehen Sprechstunden zur Verfügung.