quims:workshops

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Workshops

A Klassenmanagement – eine Kernkompetenz von Lehrpersonen

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen lern-wirksamen Unterricht ist ein gutes Klassenmanage-ment. Es bedarf wirksamer Strategien, um eine soziale Ordnung in der Klasse zu etablieren und auf-rechtzuerhalten. Gerade an Schulen mit heterogenen Lerngruppen stellt dies eine grosse Herausforderung an die Lehrpersonen dar.

Im Workshop wird zunächst der Forschungsstand zu den ineinandergreifenden Bereichen des Klassen-managements dargestellt: Bearbeitung von Konflikten, Etablierung und Einsatz von Regeln und Prozeduren, Steuern der Aktivitäten. Im Anschluss an diese Einfüh-rung werden anhand von kontrastierenden Video-beispielen typische „Standardsituationen“ des Klassenmanagements diskutiert, und es werden un-terschiedliche Strategien des Umgangs mit diesen Situationen verglichen. Anhand der Beispiele sollen die eigenen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Forschungsbefunde zum Klas-senmanagement aufeinander bezogen werden.

Diemut Ophardt

Prof. Dr. Professorin für Schul-pädagogik und Allge-meine Didaktik, Techni-sche Universität Berlin Alle Lehrpersonen (ohne KG)

B Die Motivation der Lernenden fördern und die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes unterstützen

Welche Bedingungen sind ausschlaggebend dafür, dass Lernen erfolgreich ist oder aber beeinträchtigt wird? Der Workshop geht Zusammenhängen zwi-schen Kognition, Motivation und Emotion beim Lernen nach. Im Zentrum stehen die folgenden Fragen: Was veranlasst die Schülerinnen und Schüler zum Lernen? Was lässt ihre Lern- und Anstrengungsbereitschaft aufrechterhalten? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen ihrer motivationalen und emotionalen Be-findlichkeit und ihrem Lernen? Wie wirken sich bei-spielsweise Erfolg und Misserfolg auf die Lernmotiva-tion aus? Wie beeinflussen diese die mit dem Lernen einhergehenden Emotionen, aber auch das Selbst-konzept der Lernenden? Bei der Auseinandersetzung mit diesen Fragen be-rücksichtigen wir einerseits die unterrichtspraktischen Erfahrungen der Teilnehmenden. Andererseits stützen wir uns auf Erkenntnisse der pädagogisch-psycholo-gischen sowie der motivations- und emotions-psychologischen Forschung. Ziel des Workshops ist es, konkrete Hinweise zu erarbeiten, wie wir die Ler-nenden in ihrer Motivation und der Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes unterstützen können. v Matthias Baer Prof. Dr., dipl. LSEB PH- und Uni-Dozent, Lehrer und Sach-verständiger für Erziehungs- und Bildungswissenschaften

Alle Lehrpersonen

C Klassenführung und Disziplin – nachhaltig an Zielen der Selbst- und Sozialkompetenz arbeiten

Die Einführung beleuchtet den Zusammenhang zwi-schen aktuellen und zentralen Aspekten der Motivati-onstheorie und der Selbstdisziplin des Menschen. Darauf wird, gemeinsam und mit Hilfe konkreter Indi-katoren, das Verständnis einer guten Lern- und Arbeitsbeziehung definiert, da dies die Grundlage für eine möglichst optimale Klassenführung bildet. Zur Frage, worauf erfahrene und erfolgreiche Lehr-personen im Zusammenhang mit dem Thema „Disziplin“ besonders achten, werden empirische Forschungsresultate vorgestellt und diskutiert. Anschliessend werden bewährte und nachhaltig wirk-same Möglichkeiten zur Umsetzung von Disziplin, aber auch zur Vermittlung anderer Selbst- und Sozial-kompetenzen in der Unterrichtspraxis aufgezeigt.

Ralph Leonhardt

Pädagogisches Praxis-zentrum Uster PPZ, Sekundarlehrer, Schulpraxisberater, Erwachsenenbildner, Supervisor

Alle Lehrpersonen (ohne KG)

D Mit Portfolio in offenen Unterrichtsformen lernen Das Portfolio ist heute in vielen Bildungseinrichtungen bekannt und z. T. auch in deren Arbeit eingeführt. Es gibt aber dennoch viel Unsicherheit darüber, welche Formen des Portfolios jeweils geeignet sind und wie es für die Unterrichtsgestaltung und die Leistungs-bewertung genutzt werden kann. In diesem Workshop werden Grundgedanken der Portfolioarbeit praxisbe-zogen dargestellt. Zudem wird gezeigt, wie mit Portfo-lios offene Unterrichtsformen ertragreich gestaltet und gesteuert werden können und produktiv mit heteroge-nen Schülergruppen gearbeitet wird. Insbesondere werden die Konzepte des Projektportfolios (für alle Stufen) und des Berufswahl- und Bewerbungs-portfolios dargestellt. (Je nach Anmeldungslage wird aber der Schwerpunkt auf der betreffenden Stufe ge-setzt.) Die Teilnehmenden werden dann einen Entwurf für den Einsatz von Portfolios im eigenen Unterricht ausarbeiten, der gemeinsam und vom Workshopleiter beraten wird.

Felix Winter

Dr., dipl. Psych. Erziehungs-wissenschafter, Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik der Universität Zürich

Alle Lehrpersonen (ohne KG)

E Kinder aus sogenannt bildungsfernen Familien – was heisst dies für einen lernwirksamen Unterricht? Die soziale Herkunft ist bekanntlich für den Bildungs-erfolg entscheidend. Deshalb befasst sich dieser Workshop damit, wie sich bei einem Individuum das Gesellschaftliche auf sein Lernen auswirkt. Hilfreich ist dabei das Konzept des Habitus von Pierre Bourdieu. Darunter versteht der französische Soziologe die Wer-te und Normen, die ein Individuum aufgrund seiner Sozialisation verinnerlicht. Dabei bilden diese ein Sy-stem von Dispositionen, die das Denken, Wahrneh-men und Handeln prägen – immer abhängig vom so-zialen Milieu. Beispielsweise zeichnet sich ein typi-scher Lernhabitus der Oberschicht dadurch aus, dass der / die Lernende selbstsicher ist, auf seinen oder ihren Lernerfolg vertraut und eine unverkrampfte, kri-tisch-intellektuelle Haltung einnimmt.

Diese soziale Dimension des Lernens ist für die Bil-dungsforschung und die Schulpraxis häufig ein blinder Fleck. Gerade in QUIMS-Schulen mit vielen Kindern aus sogenannt bildungsfernen Familien hat sie aber eine entscheidende Bedeutung. In diesem Workshop befassen wir uns damit, welche Konsequenzen sie für einen lernwirksamen Unterricht in der Volksschule haben könnte. Ausgangspunkt sind dabei Interviews mit Studierenden einer Pädagogischen Hochschule, die die Referentin für ein Forschungsprojekt gemacht hat. Der Workshop bietet keine fertigen Rezepte für die Praxis. Er richtet sich an Teilnehmende, die sich für eine bildungssoziologische Betrachtungsweise von Lernprozessen interessieren und die diese diskutieren und besser verstehen wollen.

Petra Hild

lic. phil. I Dozentin an der PHZH Alle Lehrpersonen, SL, Hort-leiter/innen, Schulbehörden F Begabtenförderung durch Schulentwicklung Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Familien werden manchmal trotz hohen Potenzialen nicht als überdurchschnittlich begabt erkannt und selten gefördert. Ihre Begabungen fallen aus unterschiedlichen Gründen nicht auf. Oft verfügt die jeweilige Lernorganisation auch nicht über entsprechende Förderansätze für die sogenannten „twice exceptional“, – diejenigen Lernenden, die ei-nerseits Defizite aufweisen und andererseits über Potenziale zu Hochleistungen verfügen. Im Workshop werden Möglichkeiten zum Erkennen auch verdeckter und unerwarteter Begabungen auf-gezeigt. Darüber hinaus geht es um die Diskussion konkreter Möglichkeiten zur individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Hochbegabungen innerhalb speziell heterogener Klassen. Der Blick auf gelungene Schulentwicklungen (auch international) kann Anregungen und Impulse zum Erweitern der eigenen Praxis geben.

Victor Müller-Oppliger

Prof. Studienleiter Master Integrative Begabungs- und Begabtenförderung; Dozent für Päd. Psycho-logie und Didaktik an der Pädagogischen Hochschule FHNW Alle Lehrpersonen G Offener Unterricht in multikulturellen Klassen – Möglichkeiten und Grenzen

Ein offener Unterricht fördert und fordert sowohl die Eigeninitiative wie das selbstgesteuerte Lernen – bei-des Kompetenzen, die in der westlichen Erziehung einen hohen Stellenwert besitzen. In QUIMS-Schulen hat es jedoch viele Kinder, die diese Kompetenzen nicht schon im Elternhaus erwerben. Für ihre Lehr-personen besteht eine Herausforderung deshalb darin, auch diese zu einem selbständigen Arbeiten hinzuführen.

Das sinnentnehmende Lesen hat in offenen Unter-richtsformen grosse Bedeutung. Auch hier unterschei-det sich die Ausgangslage der QUIMS-Schulen von anderen Schulen. Denn viele mehrsprachige Kinder müssen besonders üben, damit sie nicht bloss me-chanisch lesen.

Ausgehend von diesen zwei Aspekten diskutieren wir in diesem Workshop Möglichkeiten und Grenzen des offenen Unterrichts und tauschen Erfahrungen aus. Wir präsentieren und besprechen konkrete Tipps und praxisbezogene Beispiele für die Arbeit in heteroge-nen Klassen. Felix Singer Primarlehrer

Selin Öndül lic. phil. I Mitarbeiterin kantonales QUIMS-Team USt, HSK, DaZ, IF/SHP

H Individualisierung: mehr als nur Unterrichts-organisation In Klassen mit vielen Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Schichten ist die Individualisierung eine grosse Herausforderung. Die Abwehr dagegen wird oft mit der Angst begründet, dass mit der Öffnung des Unterrichts die Übersicht über die Schüleraktivitä-ten verloren ginge und damit die disziplinarischen Probleme zunähmen. Es ist auch unverkennbar, dass Schulen wie diejenigen in Bürglen, Alterswilen oder auf dem Beatenberg, die als Musterbeispiele für den individualisierenden Unterricht gelten, über mehrere Jahre einen sehr grossen Einsatz leisteten, bis sie die Qualität erreichten, um die wir sie heute beneiden.

Wir möchten am Beispiel unserer Oberstufenschule in der Stadt Zürich zeigen, wie wir den Unterricht in klei-nen Schritten, sozusagen mit Mikrointerventionen, auf eine lustvolle Weise zunehmend individualisieren, ohne das instruktionsorientierte Lernen vollständig aufzugeben. Die hohen Erwartungen an Lernziele und Unterrichtsformen setzen voraus, dass die Jugendli-chen über entsprechende Werkzeuge und Arbeits-techniken verfügen. In einem ersten Schritt müssen solche Basiskompetenzen definiert und im Fach-unterricht vermittelt werden. Es müssen Aufgaben gestellt werden, die das Erlernen, Erproben und Üben dieser Kompetenzen herausfordern. Wir lassen z.B. Schülerinnen und Schüler Wissen recherchieren, die Wege ihres Lernens dokumentieren und ihre Resulta-te präsentieren. Im Workshop zeigen wir, wie solche Aufgaben aussehen können, und stellen einige Pro-dukte aus unserer Schule vor.

Andreas Baumann

Schulleiter, Mitautor des Lehrplans Sprache (Zürich) und des Lehrmittels „Sprachwelt Deutsch“

Chantal Keller Lehrerin Sek A, QUIMS-Beauftragte Alle Lehrpersonen (ohne KG) J Individualisieren und Differenzieren – konkrete Unterrichtspraxis Ein Unterricht, der zum Ziel hat, allen Schülerinnen und Schülern individuelle Lernerfolge zu ermöglichen, muss individualisiert bzw. binnendifferenziert werden. Darüber sind sich alle einig. Doch was heisst das kon-kret? Und vor allem: wie können wir im Unterricht konkret individualisieren und differenzieren?

In diesem Workshop werden verschiedene Aspekte eines individualisierenden Unterrichts vorgestellt: - Differenzierung der Aufgabenschwierigkeit und des Übungspensums - individuelle Lernwege, Lerntempi, Hilfestellungen und Fehleranalysen - differenzierte Rückmeldungen - verschiedene Bezugsnormen.

Anhand von lernzielorientierten, niveaudifferenzierten Themenplänen wird eine Möglichkeit zur praktischen Umsetzung aufgezeigt. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse und des Er-fahrungsaustauschs soll der eigene Unterricht reflek-tiert und sollen individuelle Möglichkeiten zur Weiter-entwicklung gesucht und diskutiert werden. Marianne Walt lic. phil. Lehrerin, Lehrbeauf-tragte der Hochschule für Heilpädagogik Zürich, mit Schwerpunkt Pädagogik bei Schul-schwierigkeiten

Alle Lehrpersonen

K Im Fach „Mensch und Umwelt“ kooperativ und multiperspektivisch unterrichten: das Beispiel „Industrialisierung“ Vorgestellt wird das Kooperationsprojekt einer Regelklassen- und einer DaZ-Lehrperson, das zu Lernen auf mehreren Ebenen, in mehreren Fächern und in mehreren Sprachen führte. Ziel war es, dass die Schülerinnen und Schüler die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz im Ver-gleich mit derjenigen in ihrem Herkunftsland besser verstanden. Dabei wurden die familiären Wurzeln und die Erfahrungen der Jugendlichen einbezogen. Die Ergebnisse des Projekts waren eine Dokumentation und der Austausch von Erkenntnissen aufgrund von Referaten und Fotoberichten.

Anhand von Beispielen aus dem Projekt werden fol-gende Fragen beantwortet: - Wie kann die Zweitsprachdidaktik in den Unterricht an mehrsprachigen Klassen integriert werden? - Wie kann ein Sachthema sprachlich aufgearbeitet werden, damit möglichst alle ein- und mehr-sprachigen Lernenden davon profitieren? - Welche Voraussetzungen verbessern die Zusam-menarbeit beim Teamteaching zwischen den Lehr-personen der Regelklasse und des Deutschen als Zweitsprache?

Véronique Pfeiffer

Lehrerin Sek B / DaZ

Karin Solenthaler lic. phil. I Personalberaterin, Real-lehrerin in Wohlen (AG)

MSt, OSt, 

DaZ, HSK, SL L Deutsch in Niveaugruppen – unter welchen Bedingungen ist das eine Antwort auf die sprachliche Heterogenität im Klassenzimmer? Die Primarschulgemeinde Kreuzlingen geht seit 2001 auf neue Weise mit der sprachlichen Heterogenität ihrer Schülerschaft um. Entgegen des vorherrschen-den Trends zur Integration wird während zwei von sechs Wochenstunden in den 4. bis 6. Klassen Deutsch in sogenannten Niveaugruppen unterrichtet. Die heterogene Stammklasse wird somit zeitweilig aufgehoben.

Das Projekt wird begleitet von einer Forschung unter dem Titel „Deutschunterricht an multikulturellen Schu-len (DIMS)“. Ziel dieser Evaluationsstudie ist es, Pro-zesse und Wirkungen des Gruppenunterrichts an den Projektschulen zu reflektieren und zu optimieren. Inzwischen wurden die Deutschleistungen der Kinder und die Praxis des Unterrichts ein erstes Mal erhoben.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse diskutieren wir im Workshop, wie sich der Unterricht mit der gesamten Klasse vom Unterricht in Niveaugruppen unterschei-det. Wir fragen danach, wie die Schülerinnen und Schüler den Unterricht akzeptieren und emotional erleben. Zusammen mit einer Lehrperson aus Kreuz-lingen erörtern wir Erfahrungen aus der Praxis. Schliesslich stellen wir den Niveauunterricht in den Kontext der Diskussion um integrative und separative Förderung und besprechen seine Chancen, Risiken und Gelingensbedingungen. Jeannette Wick lic. phil. wissenschaftliche Mit-arbeiterin Forschung, Pädagogische Hoch-schule Thurgau

Annemarie Müller Lehrerin (Mittelstufe) Schulzentrum Wehrli, Kreuzlingen USt, MSt, DaZ, SL, IF/SHP

M Jetzt auch noch den DaZ-Unterricht in den Regel-unterricht integrieren?! Manche mögen das Wort „integrieren“ nicht mehr hören – und doch: Wenn der DaZ-Aufbauunterricht mit dem Regelunterricht koordiniert wird, haben alle Ler-nenden grössere Erfolgschancen. Aber was ist über-haupt gemeint mit „den DaZ-Unterricht integrieren“?

In diesem Workshop geht es um Fragen der Organi-sation, der Lernformen und der Didaktik: Wie lässt sich der DaZ-Unterricht integrieren, ohne dass die DaZ-Lernenden zu kurz kommen? Was nützt allen Lernenden? Wie kann mit vertretbarem Zeitaufwand geplant werden? Für welche Arbeiten werden die ge-meinsamen Unterrichtsstunden genutzt?

Im Workshop werden drei Beispiele einer Zusammen-arbeit vorgestellt: einen Text schreiben, einen Text lesen, einen Vortrag halten. Primarstufe, 2.–5. Klasse.

Susanne Peter

DaZ-Lehrerin, Autorin des Lehrmittels „HOP-PLA“

USt, MSt, DaZ

N DaZ, IF und IS im Kindergarten – Lernformen und Organisationsweisen für einen inklusiven Unterricht Als Folge des neuen Volksschulgesetzes werden die Massnahmen für Deutsch als Zweitsprache (DaZ), die Integrative Förderung (IF) und die Integrierte Sonderschulung (IS) in den Regelunterricht integriert. Diese Veränderungen bilden für die Kindergarten-stufe einerseits Herausforderungen, bieten aber an-dererseits neue Möglichkeiten. In diesem Workshop befassen wir uns damit, wie sich ein inklusiver Ansatz auf die Zusammenarbeit der beteiligten Lehrperso-nen und auf die Unterrichtsgestaltung auswirkt. Im Einzelnen behandeln wir folgende Fragen: - Inwiefern verändern sich durch das Teamteaching die traditionellen Rollen der Kindergärtnerin, der DaZ-Lehrerin und der Heilpädagogin? - Welche altersgerechten Lehrformen und Organisa-tionsstrukturen bieten sich an und ermöglichen einen inklusiven und besonders lernwirksamen Unterricht? - Wie können die beteiligten Lehrpersonen innerhalb und ausserhalb des Unterrichts erfolgreich zu-sammenarbeiten?

Maja Beutler

Kindergartenlehrperson, Autorin des Lehrmittels „Lesen durch Schreiben im Kindergarten und in der Grund / Basisstufe“ KG, DaZ, IF/SHP, HSK O Sprachprofile in der Praxis: ein fächer-übergreifendes Instrument zur Sprachförderung Die Sprachprofile sind ein fächerübergreifendes, lehrmittelunabhängiges Instrument zur Unterrichts-vorbereitung. Das Instrument wurde vom Kollegium der Schule Limmat C zusammen mit einem externen Fachdidaktiker in einem längeren Prozess erarbeitet und erprobt. Es bietet die Möglichkeit, die Sprache in allen Fächern konsequent zu fördern. Darüber hinaus beschreibt es die Arbeitstechniken, die die Kinder anwenden sollen. Auf diese Weise entsteht von der Grundstufe bis zum Ende der 6. Klasse ein Kontinuum der gezielten Förderung, die sowohl die sprachliche Entwicklung wie die entsprechenden Arbeitstechniken betrifft.

Im Workshop werden die Sprachprofile der Unter- und Mittelstufe vorgestellt. Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie die Sprachprofile im Unterricht ange-wandt werden können und welche Erfahrungen die Schule Limmat C damit gemacht hat.

Talila Oliel

Primarlehrerin USt, MSt, DaZ, IF/SHP

P Kollegiales Unterrichtscoaching – ein Instrument zur kooperativen Optimierung des eigenen Unterrichts Kollegiales Unterrichtscoaching ist eine neue Form der schulinternen Weiterbildung, mit der Lehrpersonen gezielt ihr eigenes Unterrichten optimieren. Bei die-sem Ansatz lernen die Lehrpersonen sowohl vonein-ander wie auch von externen Fachleuten. Im Zentrum stehen dabei das Lernen der Schülerinnen und Schü-ler und das unterrichtsbezogene Handlungsrepertoire der Lehrperson.

Beim Kollegialen Unterrichtscoaching arbeiten zwei Lehrpersonen zusammen. Die Erweiterung zum herkömmlichen kollegialen Unterrichtsbesuch besteht insbesondere darin, dass die Lehrpersonen ihren Unterricht gemeinsam planen, durchführen und reflek-tieren, wobei sie sich an Leitfragen orientieren. Die Lehrpersonen coachen sich abwechslungsweise im Hinblick auf spezifische Entwicklungsschwerpunkte der Schule – beispielsweise hinsichtlich der Lese-förderung in heterogenen Klassen. Idealerweise erproben und reflektieren sie dabei neues oder alter-natives Unterrichtshandeln. Im Workshop vermitteln wir die Grundzüge des Kollegialen Unterrichts-coachings und diskutieren diese vor dem Hintergrund weiterer Ansätze zur Unterrichtsentwicklung. Zudem berichten wir von praktischen Erfahrungen aus einer Schule, die bereits mit diesem Modell arbeitet.

Annelies Kreis

lic. phil. I Dozentin und Forscherin an der Pädagogischen Hochschule Thurgau

Margrit Unholz Primarlehrerin, Schulleiterin der Volksschulgemeinde Bichelsee-Balterswil (KG, PS, Sek) Alle Lehrpersonen, SL, Schulbehörden Q Unterricht gemeinsam entwickeln – wie gelingt das? Den eigenen Unterricht allein weiterzuentwickeln, ist schwierig. Wirkliche Verbesserungen erreicht man in der Regel fast nur in der Zusammenarbeit mit ande-ren. Indem man den eigenen Unterricht gemeinsam reflektiert und ihn für fremde Blicke öffnet, erweitert sich die eigene Professionalität. Eine enge Kooperati-on ist aber häufig ungewohnt. Stolpersteine tauchen auf, die man mit geeigneten Schritten umgehen kann.

Dieser Workshop geht von den konkreten Bedingun-gen aus, unter denen die Teilnehmenden an ihrer Schule arbeiten. Vielleicht unterrichtet eine Lehr-person bereits im Teamteaching oder sie ist Mitglied eines Unterrichtsteams. Vielleicht existieren in ihrer Schule Teams, die sich regelmässig mit pädagogi-schen Themen befassen. Vielleicht unterrichtet die Teilnehmerin bisher aber auch isoliert und für sich allein.

Die individuellen Situationen aufgreifend, befassen wir uns in diesem Workshop damit, wie wir den eigenen Unterricht gemeinsam mit anderen weiterentwickeln können. Wir behandeln Fragen wie: Welche Arbeits-organisationen erweisen sich als sinnvoll und zeit-effizient? Wie gehen wir mit unterschiedlichen Stand-punkten um? Wie gelangen wir zu Arbeitsweisen, bei denen wir nicht nur Materialien austauschen, sondern den Unterricht selbst weiterentwickeln? Wir wenden einige Methoden der gemeinsamen Unterrichts-entwicklung direkt an und diskutieren konkrete Umsetzungen in die eigene Praxis.

Therese Halfhide

lic. phil. I Dozentin PHZH, Supervisorin / Coach in Organisationen, Weiterbildnerin zum Teamteaching Alle Lehrpersonen, SL R Die Unterrichtsentwicklung an meiner Schule erfolgreich steuern – die Rolle der Schulleitung und der QUIMS-Beauftragten QUIMS trägt wesentlich dazu bei, im Schulkollegium pädagogische Themen ins Zentrum der Zusammen-arbeit zu rücken und damit auch die Gestaltung des Unterrichts. Diesen Unterricht so weiterzuentwickeln, dass alle Schülerinnen und Schüler optimal lernen können, wird zu einer gemeinsamen Herausforderung. Dazu bilden sich in Schulen Q-Teams, Jahrgangs-teams, Fachteams oder pädagogische Arbeitsgrup-pen. Diese Zusammenarbeit zu steuern, zu fördern und zu fordern, obliegt der Schulleitung. Es gehört auch zu deren Aufgabe, die Arbeiten zu QUIMS so zu organisieren, dass sie sich in die übrigen Umset-zungsmassnahmen des neuen Volksschulgesetzes einfügen und das eigene Kollegium nicht überfordern. Unterstützung erhält die Schulleitung dabei durch die QUIMS-Beauftragten und häufig auch durch ein schul-internes QUIMS-Team bzw. eine Steuergruppe.

Der Workshop geht mit einem systemischen Blick der Frage nach, wie Schulleitung und QUIMS-Beauftragte die Unterrichtentwicklung fördern können. Welche Rollen und Aufgaben übernehmen dabei die Leitun-gen, welche die Beauftragten? Welches sind die Gelingensbedingungen, Chancen und Risiken? Was lernen wir von erfolgreichen Praxisbeispielen?

Peter Baumann

Schulleiter Schule Hergiswil (NW), Schulberater SL, QUIMS-Beauftragte, Schulbehörden S In Teams einen altersgemischten Unterricht entwickeln Die Schule Birmenstorf (AG) zeichnet sich durch eine integrative Grundhaltung und durch eine gezielte Zu-sammenarbeit aller Beteiligten aus. Die Abteilungen („Klassen“) aller Stufen – vom Kindergarten bis zur Oberstufe – sind altersgemischt zusammengesetzt. Die Lehrpersonen der einzelnen Stufen arbeiten in Unterrichtsteams zusammen. Diese Organisations-form bringt nicht nur pädagogische Vorteile. Auch der Unterricht und die professionellen Kompetenzen der Lehrpersonen entwickeln sich kontinuierlich weiter.

In diesem Workshop erfahren die Teilnehmenden, wie diese Strukturen eingeführt wurden, wie die Unter-richtsteams organisiert sind, welche Erfahrungen ge-macht wurden und welche Punkte es zu beachten gilt. Wir werden auch Zeit haben für Diskussion, Fragen und Beiträge der Teilnehmenden.

Stefan Künzi-Birchmeier

Schulleiter Schule Birmenstorf (AG), Reallehrer Alle Lehrpersonen, SL, Schulbehörden T Mit einem Lern- und Forschungsatelier differen-zierend unterrichten – ein Erfahrungsbericht aus der Schule Kügeliloo Quand on quitte l’école, peu importe qu’on ne sache rien, si seulement on a envie d’apprendre. (Paul Leautaud) Wir suchten nach geeigneten Möglichkeiten, die un-terschiedlichen Begabungen und Neigungen unsere Schul und Kindergartenkinder zu fördern und damit deren Lernfreude aufrechtzuerhalten. Nach dem Be-such in einem Lernatelier in Rorschach entwickelten wir ein eigenes, an unsere Schule angepasstes Lern und Forschungsatelier. Was gilt es bei einem solchen Vorhaben zu bedenken? Wie kann man vorgehen? Welche bestehenden Werkstätten und Methoden können eingebaut werden? (Individuelle Interessen-forschungs-Methode, Begabungen erkennen, Interes-senfragebogen, Compad-Material u.v.m.) Wie kann konkret in einem Lernatelier gearbeitet werden? Die Teilnehmenden können selbst Materialien ausprobie-ren und von unseren Erfahrungen hören.

Bernadette Stadler

Schulleiterin

Danièle Traeber Primarlehrerin, Mitinitiantin des Lern- und Forschungsateliers Kügeliloo

KG, USt, MSt, HSK, DaZ, IF/SHP

U Wie kann der Hort das schulische Lernen der Kinder unterstützen? In diesem Workshop stellen wir vor, wie ein Hort, der zu einer QUIMS-Schule gehört, zum Schwerpunkt Lernförderung arbeitet. Wir diskutieren die Möglich-keiten und Grenzen des Hortes, bei der schulischen Lernförderung mitzuwirken.

Als Hortleiterinnen im Kreis 4 der Stadt Zürich ist es für uns wichtig, den Kindern einen klaren Rahmen, eine Struktur und Sicherheit zu geben. Wenn wir ihnen Elemente unserer Gesellschaft vermitteln, begegnen wir ihren eigenen Lebenswelten offen und respektvoll. Es ist uns wichtig, dass sich die Kinder selbstbestimmt betätigen können und sie Raum be-kommen für ein kreatives Spiel und die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit. Sie lernen: „Meine Freiheit hört da auf, wo die des anderen beschnitten wird.“ Wir fördern nach Möglichkeit die individuellen Fähigkeiten der Kinder und ihre sozialen Kompetenzen im Umgang miteinander, zum Beispiel in Konfliktsituationen. In einem ersten Teil des Workshops stellen wir unsere Arbeit vor.

In QUIMS-Schulen übernehmen die Horte sehr wich-tige Aufgaben, welche in anderen Schulen entweder der Familie oder der Schule zugeordnet werden. Dies wirft Fragen auf, die wir – immer mit Fokus auf QUIMS-Horte – in einem zweiten Teil des Workshops diskutieren: - Was heisst familienergänzend? - Wie geschieht Lernförderung im Hortalltag? - Welche Rolle übernimmt der Hort bei der Aufga-benhilfe? - Wie lassen sich Hort, Schule (inkl. Kindergarten) und Eltern vernetzen? - Ist das Sein, „Verdauen“ und Regenerieren nur zu Hause und im Hort oder auch in der Schule mög-lich und sinnvoll? - Kann man Mindeststandards dazu definieren, was die QUIMS-Horte leisten sollen? - Welche Unterstützung seitens der Schule ist für eine gute Hortarbeit nötig? Verena M. Bärfuss Kindergärtnerin, Hortleiterin, Körper- und Bewegungstherapeutin, Voice Dialogue Berate-rin

Rebecca Schneider lic. phil. I Sonderpädagogin, Hort-leiterin KG, USt, MSt, HSK, SL, Hort-leiter/innen

  • quims/workshops.1249151877.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2018/08/10 16:25
  • (Externe Bearbeitung)